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„Wann gibt es digitale Lernangebote an unseren Schulen?“ oder „Warum arbeitet mein Kind mit veralteten Lehrwerken?“ werden wir oft von Eltern gefragt. Darüber können wir als Bildungsmedienunternehmen nicht bestimmen, denn die Entscheidung treffen allein die Schulen.  Als Bildungsmedienverlag tragen wir aber die Verantwortung, um Lernende auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorzubereiten, und zwar mit zeitgemäßen und sicheren Bildungsmaterialien in gedruckter, hybrider oder digitaler Form.

Die Bedingungen, unter denen Bildungsmaterialien in den verschiedensten Ausprägungen bei Klett entstehen, wollen wir Ihnen hier kurz erläutern.

Schulbücher sind heute nach wie vor das Medium Nr. 1 im Unterricht. Über deren Anschaffung und Einsatz entscheiden allein die Schulen. Sei es, weil die Lehrkräfte mit gedruckten Lehrwerken am besten unterrichten können oder es an Erfahrungen, Infrastruktur oder Möglichkeiten beim Einsatz digitaler Angebote mangelt. Bildungsmedien, egal in welchem Format, müssen den Bedingungen einer sich ändernden Lebens- und Arbeitswelt gerecht werden und passen sich an neue, wissenschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisse an. Unsere Fachredaktionen arbeiten auf Grund der föderalen Lehrplanstrukturen ständig an der Überarbeitung der Materialien, allerdings erscheinen sie nicht alle zum gleichen Zeitpunkt in den einzelnen Bundesländern.

Entscheidend für guten Unterricht ist nicht das Format der Lernmaterialien, sondern der Nutzen ihrer Lernkonzepte und die Lernziele für einen gelingenden Unterricht. Richtig aber ist: Mit einem vielfältigen Medieneinsatz lassen sich unterschiedliche Lerninhalte am besten vermitteln.

Mit dem Einsatz von digitalen Zusatzmaterialien können einzelne Lernphasen verstärkt werden, etwa komplexe Sachverhalte veranschaulicht, Fremdsprachen authentisch vermittelt oder passgenaue Aufgaben zum Einüben zugewiesen werden. Digitale Lernmaterialien wie Lern-Apps, Erklärfilme, Lernsoftware mit interaktiven, individualisierbaren Lernwegen und mit Feedback bieten ein breites Spektrum an Lehr- und Lernmethoden in einer digitalen Welt.

„Das Schulbuch gleicht heute einer Lernlandschaft. Das Buch ist nur eines von vielen medialen Ausprägungen.“

Das Angebotsformat „Schulbuch“ hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Unter Berücksichtigung des pädagogischen und didaktischen Erkenntniszuwachses hat sich nicht nur die Komplexität der Lehr- und Lernprozesse erhöht, sondern auch das Spektrum an passenden Lern- und Lehrmaterialien mit zunehmend digitaler oder hybrider Ausrichtung. Ein gedrucktes Lehrwerk heute ist eng verzahnt mit zahlreichen multimedialen, interaktiven Zusatzmaterialien, und zwar für Lernende wie für Lehrende. Die Verwendung des Begriffs Bildungsmedien ist da weitaus umfassender, geht es doch in Schule heute sowohl um das kompetenzorientierte Lernen als auch um das differenzierende Unterrichten in all seinen Ausprägungen.

„Es gibt nicht die One-fits-all Lösung“

Im Gegensatz zu frei verfügbaren Wissensangeboten beispielsweise aus dem Internet, zeichnen sich Bildungsmedien durch ihre verlässliche, altersgerechte und didaktische Aufbereitung aus. Lehrwerke müssen in erster Linie die Lernenden schülernah und lehrplankonform zum Klassenziel am Schuljahresende führen. Und zwar passend zum gesamten Themenkanon eines Schuljahres.

Während früher eine Doppelseite eines gedruckten Schulbuches in etwa dem Lernstoff einer Unterrichtsstunde entsprach, muss ein Lehrwerk heute viele weitere Aufgaben erfüllen, die über das reine Präsenzlernen in der Schule hinausgehen. Die erweiterten Anforderungen resultieren aus der Vielfalt der Lernenden und Lehrenden, den unterschiedlichen Lernphasen sowie aus den sich ändernden Lebens- und Arbeitsbedingungen in einer zunehmend digitalen Welt.

Je nach Fach und Klassenstufe gibt es bei Bildungsmedien unterschiedliche Schwerpunkte zu berücksichtigen, sei es, Kindern die basalen Fertigkeiten im Anfangsunterricht zu vermitteln, den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I zu erleichtern oder Jugendliche auf Schulabschlüsse und den Übergang auf das Berufsleben vorzubereiten. Das alles fließt in die Konzepte unserer Lernmaterialien mit ein.

Unsere Lehr- und Lernmedien werden laufend aktualisiert und weiterentwickelt. Dies geschieht in einem rollierenden System der verschiedenen Länderausgaben. Ein Großteil der Bildungsmedien in Deutschland unterliegt einem staatlichen Zulassungsverfahren über die Kultusministerien. Größere Änderungen oder auch Neukonzeptionen bedürfen damit der Freigabe, das gilt für gedruckte wie auch größtenteils digitale Lernmaterialien. Etwaige Fehlerkorrekturen erfolgen über Nachdrucke. Zudem verfügen unsere Unterrichtswerke über sog. Web-Codes, über die aktuelle Materialen aufgerufen und im Unterricht eingesetzt werden können.

Lehrwerke können so lange an den Schulen eingesetzt werden, wie sie die gültigen Lehrpläne erfüllen. In der Regel ändern sich die Lehrpläne alle vier bis sechs Jahre. In der Realität bleiben Unterrichtsmaterialien aber länger an den Schulen, in Teilen bis zu 15 Jahre oder länger. Das kann mitunter negativen Einfluss auf die Wahrnehmung von Bildungsmedien und unseren Anspruch an die Aktualität haben. Über die Beschaffung von neuen Lernmaterialien entscheiden allein die Schulträger bzw. die Schulen.

Bildungsmedien sind zum Zeitpunkt des Erscheinens stets ein Spiegel ihrer Zeit und drücken die zentralen Werte und Normen der Gesellschaft aus. Unsere Redaktionen uns Autorinnen und Autoren verfolgen die gesellschaftspolitischen Debatten aufmerksam und leiten daraus Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Lehrwerke ab. Ob es um Themen wie Religion, Rassismus oder geschlechtliche Vielfalt geht. Für die Redaktionen gehört die offene, selbstkritische Reflektion der eigenen Lehrwerke und ihrer Konzepte ebenso dazu, wie der Anspruch, aus problematischen Befunden zu lernen und damit zu Verbesserungen im Rahmen von Aktualisierungen und Neubearbeitungen beizutragen.

Lehrwerke sind nicht von Anfang bis Ende bindend für den Unterricht, aber sie bieten Lehrkräften verlässlich aufbereiteten Lernstoff und machen Vorschläge, wie sich der Unterricht im Lernjahr umsetzen lässt. Lehrwerke verstehen sich grundsätzlich als Angebot für die Unterrichtsgestaltung, da sie den Lehrplan des jeweiligen Faches komplett umsetzen.

In der Regel wählen Lehrkräfte aus den Angeboten der Lehrwerke aus und setzen damit ihre eigenen inhaltlichen Akzente. Je nach Fach, bauen die Inhalte innerhalb eines Lehrwerkes aufeinander auf und folgen damit einer Progression, wie zum Beispiel beim Erlernen einer Fremdsprache. In sogenannten Streckenfächern wie Deutsch, Erdkunde oder Chemie, reihen sich verschiedene Module aneinander, die nicht unbedingt der Reihenfolge im Lernjahr entsprechen müssen.

Kopiervorlagen, Arbeitsblätter oder ganze Arbeitshefte bieten den Lernenden vertiefende Übungsmöglichkeiten zu einem bestimmten, teilweise aktuellen Thema. Das gehört zu einem vielfältigen Medieneinsatz dazu. Welchen Stellenwert Arbeitsblätter im Schulalltag haben, hängt von der Entscheidung der einzelnen Lehrkraft ab.

Ausgangspunkt der Lehrwerksentwicklung bilden die Lehr- oder Bildungspläne der einzelnen Bundesländer sowie die geltenden Bildungsstandards. Sie sind für Schulen wie für Bildungsverlage formal bindend und geben vor, wie in welchen Fächern und mit welchem Lernstoff Kernkompetenzen erworben werden sollen.

Die Lehrpläne bieten Schulen grundsätzlich Freiräume für die Vertiefung, für Projektarbeiten oder die Einbindung aktueller Themen. Diese Freiräume spiegeln sich auch in den Bildungsmedien wider. In der Lehrwerksentwicklung unterscheiden wir nach Minimalfahrplan und Ergänzungsangeboten. Der Minimalfahrplan eines Lehrwerkes ist unser Vorschlag für Lehrkräfte, alle Lehrplanziele ohne ergänzende Projektarbeiten oder Vertiefungen zu erreichen. Bleibt im Unterricht mehr Zeit, enthalten unsere Lehr- und Lernmaterialien ergänzende Unterrichtsvorschläge für kurze Lernstrecken mit Arbeitsblättern, interaktiven Übungen oder Projektvorschlägen.

Die Lehrwerke werden von fachlich kompetenten Redaktionen unseres Hauses konzipiert und von Autorenteams aus und für die jeweiligen Bundesländer geschrieben. Unsere Autorinnen und Autoren  sind in der Regel Lehrkräfte, die aus der Unterrichtspraxis kommen und ihre Ideen und Erfahrungen mit in die Lehrwerke einbringen.

Jede Lehrkraft arbeitet mit der ihr eigenen persönlichen Professionalität, um den Unterricht so gut und passend wie möglich zu gestalten und die Lernerfolge der Lernenden zu beflügeln. Dabei sind individuelle Lernwege und Lerngeschwindigkeiten ein wichtiges Element, junge Menschen in ihrem eigenen Lernprozess voranzubringen. Den verschiedenen Lerntypen eröffnen sich in unseren Lernmaterialien vielfältige Wege zum Erschließen, Verstehen und Absichern von Lerninhalten. Dazu arbeiten wir fast ausschließlich mit Differenzierungskonzepten, um es allen Lernenden zu ermöglichen, arbeitsfähig zu sein. Das können Lesetexte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sein aber auch Aufgaben für die Niveaus leicht, mittel und schwer. Ergänzend dazu gibt es zusätzliche Förder- und Übungsangebote sowie integrierte Hilfen zur Sprachbildung und Inklusion.

Als zunehmend autonom Lernende sollen Schülerinnen und Schüler frühzeitig an verschiedene Möglichkeiten herangeführt werden, ihren eigenen Lernfortschritt einzuschätzen. Hierzu machen unsere Lehrwerke unterschiedliche Angebote wie etwa mit der Benennung der Lernziele zu Beginn neuer Kapitel, gesonderten Teste-dich-selbst-Seiten mit wiederholenden Aufgaben, Checklisten oder Gruppenaufgaben zur Förderung des gegenseitigen Feedbacks. Solche Angebote sichern das Gelernte und helfen Schülern auf dem eigenen Niveau selbstständig zu üben und den Wissensstand zu kontrollieren.

Grundsätzlich sind das keine Themen, mit denen wir uns beschäftigen. Aber wir bieten den Lehrkräften verschiedene Diagnoseverfahren an, damit sie den Leistungsstand ihrer Schülerinnen und Schüler oder der gesamten Klasse besser einschätzen und Fördermaterial zur Verfügung stellen können. Wir bieten zu den Basiskompetenzen Rechtsschreibung und Leseförderung eigene onlinebasierte Diagnoseinstrumente an sowie die Zusatzangebote Testen und Fördern an.

Haben Sie das Gefühl, Ihr Kind benötigt zusätzliche Förderangebote? Eine gute Übersicht über unsere ergänzenden Lern- und Übungsmaterialien erhalten Sie über den Webshop unter klett.de. Über die Suche nach Bundesland, Schulform und Fach finden Sie jeweils alle passenden Produkte rund um das eingesetzte Schülerbuch Ihres Kindes. Kontaktieren Sie auch die Lehrkraft Ihres Kindes, denn sie kann den Leistungsstand Ihres Kindes am besten einschätzen und Empfehlungen aussprechen.