[20.10.2020]

Digitale Medien setzen sich auch im altsprachlichen Unterricht durch und werden zunehmend zur Differenzierung und Visualisierung eingesetzt. Das belegen die Ergebnisse des ersten Wettbewerbs „Ad Astra“ vom Ernst Klett Verlag und dem Deutschen Altphilologenverband, der nun entschieden wurde.

Nachwuchslehrkräfte der Fächer Latein und Altgriechisch waren im vergangenen Jahr erstmals dazu aufgerufen, sich mit innovativen Lerneinheiten am Wettbewerb „Ad Astra“ zu beteiligen. Deutlich wurde bei den eingereichten Beiträgen der Trend zu interaktiven Lerneinheiten zwischen Augmented Reality und Apps, die das individualisierte Üben, Übersetzen und Interpretieren altsprachlicher Texte unterstützen.

„Die Beiträge eröffnen insgesamt neue Wege für die Grundprinzipien der altsprachlichen Didaktik und damit für die Fortentwicklung des altsprachlichen Unterrichts“, fasst die Jury die Ergebnisse des Wettbewerbs zusammen. Im Fokus stehen heute vor allem das selbstverantwortliche Lernen auf verschiedenen Niveaustufen sowie neue Visualisierungsmöglichkeiten, die zur Komplexitätsreduktion lateinischer Grammatik und Syntax beitragen.

Mehrwert entdecken: Mehr als Krieg und Grammatik

Gewonnen hat nun eine interaktive Lernumgebung, die einen antiken Text auf der Basis von Augmented Reality mit der digitalen Lebenswelt verknüpft. Anna-Christina Greuel vom Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden (NRW) hat mit ihrer interaktiven Lernumgebung zum „Bellum Gallicum“ den ersten Platz erzielt. Die intensive „analoge“ Beschäftigung mit dem lateinischen Text steht im Mittelpunkt des Unterrichts, die erweiterten Hilfen z. B. zur Darstellung der geografischen Beengtheit der Helvetier, zur kolometrischen Textanordnung oder für Vokabelangaben werden über sog. „Marker“ angeboten, die mit dem Smartphone über eine App gescannt werden können. Die Jury lobt bei diesem Ansatz insbesondere die Förderung der Selbstständigkeit der Lernenden.

Digitale Lektionen zur Förderung des selbstverantwortlichen Lernens

Konstantin Eggert vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Hamburg hat mit seiner Arbeit den zweiten Platz erzielt. Seine digitalen Lektionen für eine 7. Klasse enthalten Apps, ein Lernvideo und das Programm H5P und fördern insbesondere schwächere Schülerinnen und Schüler durch ein umfangreiches und gezieltes Feedback. Das abwechslungsreiche Repertoire an digitalen Werkzeugen unterstützt sowohl die Wortschatz- und Grammatikarbeit wie auch die Übersetzung und die Interpretation.

Katharina Kimm aus Elze hat mit ihrem Grammatik-Dorf für den Anfangsunterricht den dritten Platz erzielt. Darin untersuchen die Lernenden auf spielerische Weise verschiedene Wortarten, Deklinationen, Konjugationen und Satzglieder und machen sie damit mit der Komplexität von Sprache vertraut. Die Jury überzeugte an diesem Beitrag die methodisch geschickte didaktische Reduktion sprachlicher Komplexität und die Zusammenführung und Überführung der Kategorien Morphologie und Syntax in soziale Kategorien.

Ausgerufen wurde der alle zwei Jahre stattfindende Wettbewerb vom Ernst Klett Verlag und dem Deutschen Altphilologenverband (DAV). Corona-bedingt hat die Preisverleihung im April 2020 nicht stattgefunden, die drei Siegerarbeiten werden beim nächsten DAV Kongress im Jahr 2022 gewürdigt. Das Preisgeld wurde vom Ernst Klett Verlag gestiftet und nun überreicht.

29.10.2020 Online-Seminar: Digitalisierung des Lateinunterrichts. Kostenlose Anmeldung unter: https://www.klett.de/fortbildungen/fortbildung-21690?fachId=65

Weitere Informationen zu Latein und Altgriechisch bei Klett unter: https://www.klett.de/latein

Eine Übersicht aller Klett Nachwuchswettbewerbe findet sich hier: https://www.klett.de/inhalt/referendare/nachwuchswettbewerbe/108759