Um die Leistungen und Hintergründe potentieller Bildungsabbrecher besser erforschen und daraus präventive Strategien ableiten zu können, startete die PH Weingarten 2019 ihre Forschungsstudie „Bildungsabbruch“ mit Unterstützung des Ernst Klett Verlages. Nun liegen erste Ergebnisse vor.
Im Abgangsjahr 2019 haben in Deutschland insgesamt 52.833 Schulabgänger ohne einen Hauptschulabschluss eine allgemeinbildende Schule verlassen. Wie man diese Schwächen frühzeitig erkennen, beheben und den Schulabbruch abwenden kann, darum geht es in dem Forschungsprojekt „Bildungsabbruch“ der PH Weingarten.
Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen nun, dass bei der Mehrzahl der getesteten Neuntklässler:innen, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen, ein erheblicher Förderbedarf im Bereich Lesen und/oder Rechtschreiben besteht. Um die entsprechenden Daten erheben zu können, kam der standardisierte Rechtschreibtest Hamburger Schreibprobe, kurz HSP zum Einsatz.
Potentielle Schulabbrecher frühzeitig erkennen
Von September bis November 2019 wurden erste Daten (Rechtschreibung, Lesen, Motivation) von 862 Neuntklässler:innen erhoben. Im Herbst 2020 folgte eine zweite Datenerhebung bei 417 Neunt-klässler:innen. Im Jahr 2019 hatten 70,7 % der getesteten Neuntklässler:innen Schwierigkeiten im Lesen und/oder Rechtschreiben. Im Jahr 2020 wurden 61,3 % der Neuntklässler:innen mit Schwierigkeiten im Lesen und/oder Rechtschreiben ermittelt. Im Rahmen der Untersuchung wurden auch Daten zur Zufriedenheit im Kompetenzerleben, zum Autonomieerleben und zur sozialen Eingebundenheit der Neuntklässler:innen erhoben. Die jeweiligen Daten wurden den betreuenden Lehrkräften zur Verfügung gestellt, um entsprechende Fördermaßnahmen einleiten zu können.
Die Forschungsergebnisse aus Phase I fließen nun in die Lehrerbildung an der PH Weingarten ein.
Die Verlängerung des Forschungsprojekts um weitere drei Jahre (2022-2025) ermöglicht weitere Erkenntnisse im Bereich der Grundlagenforschung. https://bildungsabbruch.wordpress.com