Stuttgart, 13.11.2024 – Die Schulleistungsstudie ICILS 2023 zum Stand der digitalen Kompetenzen von Jugendlichen offenbart alarmierende Ergebnisse: ihr computer- und informationsbezogenes Wissen ist hierzulande in den letzten fünf Jahren deutlich gesunken. Im Gegensatz dazu steht die heute deutlich stärkere Nutzung innovativer Lehr- und Lernangebote in Schule und Unterricht, wie aktuelle Auswertungen des Ernst Klett Verlags zeigen.

Mehr als 40 Prozent der Achtklässer:innen verfügen über nur geringe digitale Kompetenzen und können etwa Informationen aus dem Internet nur schwer einordnen, so die jüngste ICILS-Studie. Was die Studie auch zeigt: die technologische Ausstattung an den Schulen in Deutschland hat sich seit 2019 deutlich verbessert und bildet eine gute Voraussetzung, um digitale Medien im Unterrichtsalltag zu integrieren. Eine repräsentative Kundenumfrage des Ernst Klett Verlags aus dem Jahr 2023/24 verdeutlicht das hohe Engagement der Lehrkräfte: rund 90% gestalten ihren Unterrichtsalltag heute mit einem Mix aus digitalen und analogen Medien, nur 4% unterrichten allein mit gedruckten Materialen.

Bildungsmedien sollen vor allem strukturiert, aktuell, praxisnah und hochwertig sein

Entscheidend für guten Unterricht ist aus Sicht der Lehrkräfte aber nicht allein das Medium: Ein abwechslungsreicher und stimulierender Unterricht, der motiviert, Leistungen fördert sowie den interaktiven Austausch der Schüler:innen unterstützt, ist für die Mehrheit der befragten Lehrkräfte zentral. Dabei verlassen sie sich im Durchschnitt eher auf die eigenen Routinen und legen weniger Wert auf innovative Unterrichtsformate und Lernmethoden. Dennoch nutzen bereits 30% in ihrem Lehreralltag regelmäßig Angebote wie ChatGPT und sehen zukünftig den größten Mehrwert bei der Nutzung KI-basierter Lernplattformen.

Die Schülerperspektive steht im scheinbaren Kontrast dazu: Nur ein Viertel der Achtklässler:innen nutzt täglich digitale Medien für schulisches Lernen bzw. schulische Aufgaben, so die Schulleistungsstudie. Um den Erwerb digitaler Kompetenzen aller Schüler:innen fördern zu können, fordert die ICILS-Studie deshalb u.a. den regelmäßigen Einsatz von digitalen Anwendungen im Lernprozess.

Schulische Bildung in der digitalen Transformation

„Blicken wir allein auf unsere Lernangebote in den letzten fünf Jahren zurück, so sehen wir eine Vielzahl an zusätzlichen, innovativen Angeboten, die Schüler:innen in ihrem digitalen Lernprozess unterstützen,“ so Michael Schlienz, Geschäftsführer des Ernst Klett Verlags. Gemeint sind etwa die KI-basierte Mathe-Plattform KlettxStudyly, die flexiblen Lernkurse eCourse, die interaktiven eTrainings für das selbstständige Üben, teachkits zu Themen des 21. Jahrhunderts, Lern-Apps oder neue Lernangebote rund um Medienbildung, Informatik und Demokratiebildung. „Dass diese lernförderlichen Anwendungen von Schüler:innen tatsächlich auch genutzt werden können, darüber entscheiden allein die Schulen. Für mehr Chancengerechtigkeit, individuelle Förderung und nachhaltigen Lernerfolg müssen neue didaktische Wege beschritten werden. Hier nehmen wir eine langsam wachsende Bereitschaft wahr.“

Weitere Informationen: https://kw.uni-paderborn.de/institut-fuer-erziehungswissenschaft/arbeitsbereiche/schulpaedagogik/forschungsprojekte/icils-2023