[08.02.2023]

Mit der aktuellen Studie „Darstellung der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern des Landes Nordrhein-Westfalen“ sieht der Ernst Klett Verlag seine langjährigen Bemühungen gegen antisemitisierende Lesarten in den Bildungsmedien bestätigt. Eine laufende Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand bleibt für die Redaktionen des Hauses weiterhin unerlässlich.

Das Leibniz-Institut für Bildungsmedien, Georg-Eckert-Institut, hat im Februar 2023 einen Abschlussbericht zu seiner Untersuchung der „Darstellung der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern des Landes Nordrhein-Westfalen“ vorgelegt. Darin gehen die Bildungsmedienforscher besonders auf die Darstellung jüdischer Geschichte von der Antike bis 1945, auf die Darstellung Israels, jüdischen Lebens heute, jüdischer Religion und auf die Behandlung von historischem und gegenwärtigem Antisemitismus in den untersuchten Lehrwerken ein.

„Die Bildungsmedienverlage in Deutschland setzen sich dafür ein, ein differenziertes Bild zum Judentum und zu Israel zu zeigen, Klischees entgegenzuwirken und Schülerinnen und Schülern die Abgründe besonders nationalsozialistischer und völkischer Ideologien verständlich zu machen“, erläutert Dr. Ilas Körner-Wellershaus, Verlagsleiter beim Ernst Klett Verlag und Vorsitzender des Verbands Bildungsmedien e. V.

Gutachten zu einzelnen Schulbuchkapiteln, Fachgespräche und Workshops zum aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung, wie sie beim Ernst Klett Verlag regelmäßig üblich sind, bilden eine wichtige Grundlage dafür, dass Bildungsmedien fortwährend auf dieses Ziel hin überarbeitet und verbessert werden. Die Ergebnisse, zu der die aktuelle Studie zu einzelnen Lehrwerken aus dem Ernst Klett Verlag kommt, wurden größtenteils bereits in neueren Ausgaben, die zwischen 2019 und 2022 erschienen sind, berücksichtigt. Bildungsmedien werden laufend überarbeitet, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Wissenschaft und Gesellschaft einem fortwährenden Erkenntnisprozess unterliegen.

Im Jahr 2015 hatte die deutsch-israelische Schulbuchkommission bereits Empfehlungen für Bildungsmedien veröffentlicht. Viele Verlage hatten daraufhin gemeinsam mit dem Georg-Eckert-Institut Workshops für ihre Redakteurinnen und Redakteure veranstaltet, um über differenziertere Darstellungsmöglichkeiten des Judentums und des Israelbildes zu diskutieren und um beispielhaft Vorschläge als Grundlage für die Arbeit mit den Autorinnen und Autoren zu entwickeln. Zwischen 2019 und 2021 gab es zudem eine Workshop-Reihe mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland mit dem Ziel, zu einer lebendigeren Darstellung und Vermittlung jüdischen Lebens, zum Abbau von Klischees und zu Toleranz und Akzeptanz beizutragen.

Lehrwerksentwicklung und Qualitätssicherung

„Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schülern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Bildungsmedien qualitativ abgesichert sind“, sagt Körner-Wellershaus: „Deshalb stellen sich die Verlage fortwährend die Frage, wo ihre Lehrwerke überarbeitet und verbessert werden können.“ Aus diesem Grund begrüßt und unterstützt der Ernst Klett Verlag ausdrücklich auch die neuerlichen Untersuchungen.